Die Indikation einer logopädischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen kann verschiedene Gründe haben. Hier finden Sie eine Einteilung der häufigsten Störungsbilder.
Inhaltsverzeichnis
Ab wann Logopädie bei Kindern?
Zunächst gibt es eine Unterscheidung zwischen einer Entwicklungsstörung oder einer erworbenen Sprach- oder Sprechstörungen. Um mit einer Logopädie für Kinder zu beginnen, gibt es keine definierte Altersgrenze. Unter Umständen ist sogar eine logopädische Behandlung bei Säuglingen möglich.
Häufig suchen Eltern vor Schulbeginn den Kontakt zu einem Logopäden, da es bei Ihrem Kind sprachliche Auffälligkeiten gibt. Diese können sich durch eine falsche Aussprache oder das Verwechseln von Buchstaben äußern (Wortschatzprobleme). Seltener vorkommend sind Aphasien, die Folge eines traumatischen Ereignisses sein können (Schädel-Hirn-Trauma) aber auch durch Schlaganfall hervorgerufen werden.
Sprachentwicklungsstörungen
Bei einer Sprachentwicklungsstörung gibt es eine Verzögerung in der altersgerechten Entwicklung der Sprache. Das Sprachverständnis kann eingeschränkt, der expressive Wortschatz nicht altersgemäß und der Satzbau fehlerhaft sein. Oft zeigt sich das auch in einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie od. LSR). Bei der Logopädie für Kinder geht es darum, diese Entwicklungsstörungen zu beseitigen bzw. dem normalen Entwicklungsstand anzupassen.
Artikulationsstörung
Die Artikulation ist Teil der Linguistik und bezeichnet die verständliche deutliche Aussprache. Hier geht es um motorische Eigenschaften, die benötigt werden, um Phoneme und Wörter richtig zu bilden. Grundvoraussetzung dafür, ist die richtige Ein- und Ausatmung. Der sogenannte exspiratorische Phonationsstrom (Ausatmung) und die Sprechbewegungen sind dafür verantwortlich, welche Laute im Mund erzeugt werden können. Eine der bekanntesten Artikulationsstörungen ist das Lispeln. (Sigmatismus – Sprachliches Defizit bei der Aussprache von “S”). In diesem Zusammenhang oft anzutreffen, ist die Schluckstörung (myofunktionelle Störung), die ebenfalls durch eine Schwäche der Mundmuskulatur entstehen kann.
Stimmstörungen
Eine Stimmstörung bei Kindern, kann sich in einer heiseren, rauen Stimme zeigen, wobei es unter Umständen sogar zum Totalausfall der Stimme kommen kann. Am bekanntesten sind die sogenannten Schreiknötchen (oft auch als Stimmlippenknötchen, Stimmbandknötchen oder Sänger- oder Schreiknötchen bezeichnet).
Hörstörungen
Wenn Kinder sich selbst nicht hören können, kommt es zu einer Einschränkung der normalen kindgerechten Sprachentwicklung. (sekundäre Sprach- und Sprechstörung). Ein Höhrtest, bei einem Pädaudiologen oder einem dafür speziell ausgebildeten HNO Arzt, sollte der logopädischen Therapie unbedingt vorausgehen.
Funktionsstörungen
Kinder mit angeborenen Fehlbildungen wie z.B. die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte haben motorische Störungen im Mund- und Gesichtsbereich, was das Spechen einschränken kann. Funktionsstörungen können auch durch Zahnfehlstellungen oder Kieferanomalien hervorgerufen werden.
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